Mo 13 Aug 2018

»Der inspizierte Muslim«

In unserer Reihe »New Books« stellt Schirin Amir-Moazami (Hg.), Professorin für Islamstudien, Freie Universität Berlin,  ihren neuen Band »Der inspizierte Muslim: Zur Politisierung der Islamforschung in Europa« vor.

»Gegenwärtig vergeht europaweit kaum eine Debatte zu religiöser oder kultureller Pluralität, ohne dass dabei nach dem legitimen oder illegitimen Ort des Islam gefragt würde. Von diesem überhöhten Interesse ist auch die akademische Wissensproduktion nicht ausgenommen. Der Band „Der inspizierte Muslim. Zur Politisierung der Islamforschung in Europa“ knüpft hier an und tritt zugleich einige Schritte zurück. Auf einer ersten und allgemeinen Ebene fragen wir, was diese Anreizung zum Diskurs für die akademische Forschung und für die Produktion von Wissen grundsätzlicher bedeutet.

Denn wenn wir nicht leugnen wollen, dass Macht und Wissen stets ineinander verwoben sind, so ist klar, dass die Fragen, die im öffentlichen Raum gestellt werden, immer auch die Fragen der Wissenschaft beflügeln – wenngleich in veränderter, abgemilderter oder auch fundierter Form. In erster Linie geht es daher um eine Änderung der Blickrichtung: Unter welchen Bedingungen findet die Diskursanreizung über Muslim*innen in Europa statt? Welche Art von Fragen bringen diese Bedingungen hervor, welche verhindern oder verdrängen sie? Und wie strukturieren die Fragen zugleich die möglichen Antworten? Wie zirkulieren „Fakten“ in der Öffentlichkeit und gewinnen dadurch an Geltung? Welche Dilemmata ergeben sich schließlich auch und vor allem für die Forschung, die den Fragerahmen bestenfalls erkennen, nicht aber aus ihm hinaustreten kann? Dieser Fragenkomplex übersetzt sich in das schlichte und doch voraussetzungsreiche Ziel, die Vorannahmen sichtbar zu machen, die mit Hilfe verschiedenster wissenschaftlicher Methoden, Konzepte und ihrer jeweiligen Wahrheitsansprüche in diesem Wissensfeld wirksam werden.«

Lesen Sie hier den ganzen Beitrag.

Alle Nachrichten