Law and Empire in Late Tsarist Russia – Imperial Courts in Crimea and Kazan, 1864-1905
In seinem Postdoktorandenprojekt verbindet Kirmse die Untersuchung von Rechtsreformen im spätzaristischen Russland mit einer Analyse von Herrschaft in einem heterogenen Reich. Er behandelt darin nicht nur die Entstehung eines modernen Gerichtssystems, sondern erforscht auch, wie die einfache Bevölkerung von den neuen Gerichten Gebrauch machte. Mit dem Fokus auf multiethnische Regionen des Imperiums wird untersucht, auf welche Weise die neue Rechtsprechung in ein plurales Rechtssystem integriert wurde, in dem staatliche Gerichte neben dörflichen, religiösen und anderen lokalen Rechtsforen koexistierten. Damit strebt er eine Analyse von Gesetzgebung und Rechtspraxis im Spannungsfeld sich gegenseitig beeinflussender Rechtskulturen an.