Rechtskulturen
2012/ 2013

Marta Arena

The Single Mother’s Networks of Proximity in Tunisia

Marta Arena studierte Rechtswissenschaften, Afrikawissenschaften und Sozialanthropologie an der Universität Turin, der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne und der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. Sie wurde in Vergleichenden Rechtswissenschaften (Islamisches Recht) an der Universität Turin promoviert und schließt derzeit ihre Promotion in Sozialanthropologie an der EHESS ab. Schwerpunkt ihrer Forschung war das tunesische Gesetz 75/98, das unehelichen Kindern das Recht einräumt, den Familiennamen ihres Vaters zu tragen (laqab). Die Arbeit sollte die Kontinuität dieses Gesetzes mit der traditionellen Darstellung des nasab zeigen und seine Vereinbarkeit mit islamischen Rechtsgrundsätzen verdeutlichen.

The Single Mother’s Networks of Proximity in Tunisia

Ihr Projekt als Rechtskulturen Fellow, »Die Netzwerke der Nähe alleinerziehender Mütter in Tunesien«, führt vorhergehende Arbeiten weiter und untersucht, wie dieses Gesetz zugunsten von Frauen Wirksamkeit entfaltet. Zu einer Zeit, da das Familienrecht zu einem zentralen Thema des politischen Feldes in Tunesien geworden ist, ist es interessant zu sehen, wie das Landesgesetz, das darauf abzielt, soziale Beziehungen (neu) zu ordnen, daran scheitert, die Sozialstruktur (strukturalistisch gesehen) zu verändern, und wie andererseits Recht angewandt wird, um zur Übereinstimmung mit sozialen Praktiken und Repräsentationen zu gelangen.