Rechtskulturen
2012/ 2013

Antonio De Lauri

Judicial Practice and the Poetic of Compromise in Kabul – A Legal Anthropology

Antonio De Lauri wurde 2010 in Kulturanthropologie an der Universität Mailand Bicocca ­promoviert. Seine Spezialgebiete sind Rechtsanthropologie und Afghanistanstudien. Seit 2005 hat er sowohl im Rahmen seiner Promotion als auch für sein Postdoktorandenprojekt wiederholt Feldforschung in Afghanistan durchgeführt. Seine Forschung konzentrierte sich auf den Prozess des Wiederaufbaus der Justiz und der Einführung eines neuen Rechtssystems nach dem Sturz des Talibanregimes im Jahr 2001. 2010 war Antonio De Lauri Gastwissenschaftler am Fachbereich für Anthropologie an der Columbia University (New York). Im akademischen Jahr 2011/2012 war er Postdoc-Fellow der Fondation Maison des Sciences de l’Homme (Paris) im Rahmen des Fernand Braudel-IFER-Programms.

Judicial Practice and the Poetic of Compromise in Kabul – A Legal Anthropology

Als Rechtskulturen Fellow wird er über soziokulturelle Gegebenheiten und normative Zusammenhänge arbeiten, die die gegenwärtige juristische Praxis in den Gerichten von Kabul bestimmen. Aus einem interdisziplinären Ansatz heraus wird er seine Forschung in zwei Richtungen entwickeln: 

Zum einen wird er die Verbindungslinien zwischen staatlicher Justiz und Gewohnheitsrecht untersuchen, die die Rechtspraxis von Zivil- und Straf­gerichten erster Instanz in Kabul kennzeichnen. Zum anderen wird er sich auf die Aktivitäten von Richtern konzentrieren und deren Sicht auf die Veränderungen darlegen, die in den letzten zehn Jahren die afghanische Justiz und insbesondere die Rolle der Richter beeinflusst haben.