
Die Akademie im Exil (AiE) ist eine gemeinsame Initiative des Forums, der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen (KWI) und wurde 2017 mit Unterstützung der VolkswagenStiftung begründet. Seit 2018 ist die Freie Universität Berlin in den Kreis der Trägereinrichtungen der Akademie hinzugekommen. Das Wissenschaftskolleg zu Berlin hat die Akademie im Exil in den ersten drei Jahren durch die Bereitstellung von Personalmitteln unterstützt. Die Akademie hat 2017 ihre Arbeit mit Angeboten an Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen aus dem Umfeld der »Academics for Peace« aus der Türkei begonnen. Ihnen wird eine Plattform gegeben, um ihre Forschungen im Exil fortzusetzen und ein wissenschaftliches Programm kritischer Türkeistudien mitzugestalten.
Seit 2019 hat sich die Akademie Wissenschaftler:innen aus anderen Ländern geöffnet, die von Einschränkungen bürgerlicher und wissenschaftlicher Freiheiten betroffen sind. Sie bietet den beteiligten Wissenschaftler:innen Freiräume für wissenschaftliche Debatte und Forschung zu Fragen der Grundlagen pluraler und offener Gesellschaften, autoritärer Ideologien und politischer Praxis. Sie strebt an, das intellektuelle Potenzial gefährdeter Forschender für Forschung und Lehre in der Bundesrepublik zu nutzen und als Impuls für die Internationalisierung unserer Hochschulen fruchtbar zu machen.
Die Akademie im Exil ist zunächst an zwei Standorten, Berlin und Duisburg-Essen, angesiedelt. Eine Ausweitung der Angebote wurde mit Unterstützung weiterer Stiftungen durch Partnerschaften mit der Freien Universität Berlin, aber auch mit der Humboldt-Universität zu Berlin ermöglicht. Seit ihrer Gründung hat die Akademie über 40 gefährdete Wissenschaftler:innen, zunächst aus der Türkei, seit 2019 auch aus anderen Ländern, durch Lang- oder Kurzzeitfellowships unterstützt.
Die Wissenschaftler:innen werden als Fellows an das KWI oder das Forum berufen, oder arbeiten an einer im Aufbau befindlichen und durch Mittel der Mellon Foundation ermöglichten Residenzakademie an der Freien Universität Berlin. In Essen und in Berlin sind sie in fachlich entsprechende Fakultäten der Universitäten oder in Forschungsprogramme des Forums eingebunden. Die Fellows der Akademie im Exil werden aus Gründen des persönlichen Schutzes in der Regel nicht namentlich ausgewiesen. Informationen zu ihren Arbeitsgebieten finden sich auf der Webseite der Akademie. Die Akademie im Exil ergänzt bestehende Angebote, wie die Philipp-Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung und andere Stipendienprogramme für gefährdete Wissenschaftler:innen, indem eine Diskussionsgrundlage für den Transfer und die Einbindung der Forschung im Exil geschaffen wird. Das Forum engagiert sich seit Jahren im Rahmen seiner Forschungsprogramme für Wissenschaftler:innen aus Ländern mit eingeschränkten bürgerlichen und akademischen Freiheiten.
Die Akademie im Exil wird durch einen Rat geleitet, dem Kader Konuk (UDE) als Direktorin vorsteht und dem außerdem Volker Heins (KWI), Claus Leggewie (Universität Gießen), Georges Khalil (Forum), Florian Kohstall (Freie Universität Berlin) und Friederike Pannewick (Forum/Universität Marburg) angehören.
Kontakt in Essen: egemen.oezbek(at)uni-due.de
Kontakt am Forum: academy-in-exile(at)trafo-berlin.de
Kontakt an der Residenzakademie an der FU Berlin: academy-in-exile(at)fu-berlin.de
Weitere Informationen: www.academy-in-exile.eu