Rechtskulturen
2011/ 2012

Christine Hentschel

The Legal Life of Urban Spaces

Christine Hentschel studierte Politikwissenschaft, Frankreichstudien und Vergleichende Religionswissenschaften an der Universität Leipzig und am Institut d’Études Politiques de Paris. In ihrer Dissertation „The Spatial Life of Security: Durban, South Africa“ (Leipzig 2010) untersucht sie Verfahren der (Selbst-)Steuerung und des Überlebens in einer von Angst gezeichneten Post-Apartheidsmetropole. Hentschels Forschung ist von Raumtheorie, kritischer Kriminologie, politischer Anthropologie und Governmentality Studies inspiriert. Beeinflusst durch den Aufruf zur Postkolonialierung der Stadtforschung, hat sie kürzlich ihr Interesse an Städten von Downtown Durban zu ihrem eigenen Kiez in Berlin-Neukölln verlagert: Neukölln, einst als arme, gewalttätige und gescheiterte Gegend gebrandmarkt, befindet sich im rasanten Wandel. In "KippCity", ihrem Postdoc-Projekt am Institute for Cultural Inquiry (ICI) Berlin (2010/2011), beschäftigte sie sich mit Neuköllns „flimmernder Urbanität“ in einer kombinierten Methodologie aus Stadtethnographie und Diskurs- und Bildanalyse.

The Legal Life of Urban Spaces

Ihr Projekt als Rechtskulturen-Fellow, „Das rechtliche Leben urbaner Räume“ (2011/2012), entwickelt diese Fragestellung weiter und untersucht die Funktionsweise des Rechts im gegenwärtigen City Making, beispielsweise bei der (Nicht-)Regulierung von Spielhallen und der Nutzung leerstehender Gewerberäume sowie in den politischen und rechtlichen Diskussionen über die Zukunft des Flughafens Tempelhof. Durch eine Analyse der spannungsreichen und umstrittenen Wandlung Neuköllns versucht das Projekt in Begriffe zu fassen, wie neue städtische soziale Ordnungen verhandelt werden und gesellschaftliche Normen im und durch den Raum umgestaltet und abgebildet werden.