Rechtskulturen
2013/ 2014

Ismail Warscheid

Islamic Jurisprudence and the Making of Social Order in the Central and Southern Sahara between the Seventeenth and Nineteenth Century (Far South of Algeria, Mauritania, Northern Parts of Mali)

Ismail Warscheid studierte Geschichte, Arabistik und Sozialanthropologie an der Universität Genf und der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. 2013 schloss er seine Promotion in Geschichte an der EHESS ab. Seine Dissertation befasst sich mit der islamischen Rechtspraxis in den algerischen Tuwāt Oasen während des 18. Jahrhunderts. Empirische Grundlage der Arbeit ist die Analyse von lokalen Jurisprudenz-Sammlungen (nawāzil) sowie weiterer arabischer Handschriften. Die Quellen wurden mehrheitlich im Rahmen von Feldforschungsaufenthalten in Algerien zusammengetragen. Innerhalb dieser noch weitgehend unerforschten Literatur artikuliert sich das fortlaufende soziale Aushandeln der Frage, wie islamische Normativität in situ angewandt werden soll.

Islamic Jurisprudence and the Making of Social Order in the Central and Southern Sahara between the Seventeenth and Nineteenth Century (Far South of Algeria, Mauritania, Northern Parts of Mali)

Als Rechtskulturen Fellow möchte Ismail Warscheid sein Forschungsfeld nun von den algerischen Quellen auf Jurisprudenz-Sammlungen aus Mauretanien, Mali und Südmarokko ausweiten. Er wird sich im Besonderen mit der Frage beschäftigen, auf welche Weise islamisches Rechtsdenken in den Konstruktionsprozess sozialer Hierarchien der vor-modernen Sahara eingriff. Sein Anliegen ist es, einen innovativen Beitrag im Hinblick auf die Historisierung normativer Ordnungsformen in West- und Nordafrika vor 1900 zu leisten.